Mittwoch, 8. April 2015

"Nachsitzen" bei Martin Rütter

Das Martin Rütter Sinn für Humor hat dürfte nach seinen Sendungen „Der Hundeprofi“ ja bekannt sein. In seinen Live-Shows setzt er dem ganzen noch die Krone auf.

Bereits bei seiner vorhergehenden Show „Deutsch-Hund/Hund-Deutsch“ habe ich köstlichst gelacht, auch wenn ich mir diese nur auf der Couch reinziehen konnte – dafür aber mir Luri gemeinsam.

Umso gespannter war ich nun auf die neue Show, die wir in Zwickau live erleben durften.
Schon der Einführungsfilm war der Kracher. Die morgendliche Idylle, ein Bett in dem jemand gerade noch so seelig schläft und dann klingelt der Wecker – ein Pfote zuckt unter der Bettdecke hervor und stellt ihn geschwind aus und grunzt weiter :D Unschwer zu erkennen – Abbey, Martin Rütters eigene Hündin.
Die restlichen Hunde lockt es aus allen Ecken und sie rennen durch das ganze Dorf und biegen in die Schule ein. Während diese brav die Schulbank drücken bezieht sich Martin Rütter in dieser Show vorallem auf die Frauchen und Herrchen, die in der Hundeerziehung noch einiges zu lernen und wiederholen haben – Nachsitzen eben!



Gemeinsam geht er mit uns das ABC durch von B wie „Bleib“ über F (Frauchen) und H (Herrchen), aber auch G wie Gemüse…

Gemüse ist ja auch so eine Sache in der Hundeernährung. Er liest die Bestandteile eines einzigen Futters vor und so sind neben Birnen (hier greift er sich direkt an den Kopf – BIRNEN!!!), auch Kohl, Karotten,…, sowie Kräuter der Provience drin. Er betont an dieser Stelle, dass der Hund ja vom Wolf abstammt und Fangzähne hat. Mit den Fangzähnen FÄNGT er seine Beute und erläutert verständlich: „Mais ist kein Fluchtgemüse“ :D

Oh Gott ich habe so gebrüllt vor Lachen.

 
Bei T wie Timing kommt prompt der nächste Kracher „Timing ist keine Stadt in China sondern ein wesentlicher Bestandteil in der Hundeerziehung!“

Auch da hat er zu hundert Prozent Recht. Time ich falsch zwischen Kommando und Bestätigung kann man sehr schnell das Falsche bestätigen und unerwünschtes Verhalten konditionieren.

Alles in allem haben die Männer an dem Abend echt ihr Fett weg bekommen. Wir haben Tränen gelacht und uns leider auch oft selbst wieder erkannt. Aber genau das ist es, was die Show so klasse macht – denn es sind Situationen aus dem Hundealltag in denen wir uns selbst wieder finden. Es ist Kritik an uns selbst, die unser Fehlverhalten aufzeigt und eigentlich hätte man nicht lachen, sondern weinen müssen, weil es ja tatsächlich so ist. Aber gut verpackt ist auch die beste Kritik ein Lacher wert.

 
Hut ab für Martin Rütter, der gute 2,5 Stunden mit einer klasse Show den Abend uns versüßte.
Auch, dass er stets das Publikum mit einbezog, war sensationell. So mussten wir stets per Handzeichen Kennung geben und uns outen – wer hat einen Jack Russel, wer war heut schon mit dem Hund unterwegs, wessen Hund darf im Bett schlafen???

Ich kann jedem Hundefan nur raten, sich eine Show von ihm mal anzusehen. Live ist es natürlich immer nochmal besser, denn die Masse reißt einen wahrlich mit. Zudem hat man die Chance ihm selbst mal eine Frage zu stellen.

Evolution Hundemensch