Montag, 24. November 2014

Buchvorstellung „Kommt nicht, gibs nicht!“

Luriiiiiiieee, Luuuuuuuuuuuuuuur jetzt komm doch endlich, Hallo…Erde an Lur, Verdammt! Lur zu mir jetzt…Du sturer Bock.

Ja, wer kennt solchen Szenen nicht? Gerade zu Beginn und auch manchmal heute noch gibt es Momente wo die geliebte Fellnase zum sturen tauben Bock wird und sich null für unseren Rückruf interessiert – warum auch?

Der Strauch hier ist wesentlich interessanter –oh ja, dieser himmlische Geruch, diese tolle Fährte, wenn ich ihr Folge…“Luuuuuurriiiii“ - orh ne, die Alte ruft schon wieder.

So oder so ähnlich muss das andere Ende der Leine gerade über uns Menschen denken, wenn wir mal wieder vergeblich versuchen das Interesse auf uns zu lenken.


Der Rückruf ist für mich das wichtigste Kommando, was ein Hund beherrschen sollte – der Abruf von und aus gefährlichen Situationen, wie das Raufen mit anderen Vierbeinern, der Weg zur stark befahrenen Straße oder der Jagd nach verlockendem Federvieh.

Nur wessen Hund sich stets erfolgreich abrufen lässt, sollte meiner Meinung nach frei laufen dürfen, denn unabhängig davon, ob der eigene Vierbeiner total sozial und lieb ist oder nicht, er stellt für andere immer ein Problem dar.


Ich kann mich noch gut an unsere ersten Wochen mit Lur erinnern – wie viele Hunde sind frei gelaufen, ließen sich nicht abrufen und sind auf Luri los mit leider wenigen guten Absichten. Beißunfälle gab es monatlich, manche waren leider so schlimm dass sie operiert werden mussten und das macht mich heute noch rasend.

Die meisten Hundeschulen sagten uns wir würden Lur NIEMALS frei laufen lassen können – pah, ich habs allen gezeigt. Lur läuft sehr oft frei und lässt sich wunderbar abrufen – selbst, wenn er mal auf andere Hunde aggressiv zustürmt. *whooop whooop*


Den Rückruf bei Luri erfolgreich zu verankern habe ich vor allem diesem Buch von Claudia Toll „Kommt nicht gibt´s nicht – So klappt der Rückruf bei jedem Hund“, erschienen im Kosmos Verlag, zu verdanken. 


Auf weniger als 100 Seiten! wird knapp, anschaulich und prägnant der Rückruf erklärt. Tipps und Schritt für Schritt Anleitungen wie man erfolgreich den Rückruf übt, machen das Training sehr leicht.

Das Beste ist, dass das Buch ein eigenes Kapitel enthält, wie man älteren Hunden, die bislang von Rückruf nichts wissen wollten, diesen eintrichtert und verklickert.

Da Luri bereits drei Jahre alt war, als er zu uns kam, und viele Jahre davon auf der Straße ohne Rückruf lebte, war das für mich der ideale Ansatzpunkt.


Und so übten wir mit der Schleppleine fast täglich. Und bereits 3 Monate später konnten wir Luri das erste Mal frei laufen lassen. Damals hätten wir nicht für möglich gehalten Lur auch in den Parks und Wäldern freilaufen lassen zu können, aber es klappt wunderbar.

Disziplin und Vertrauen sind das A und O und so üben wir auch heute noch regelmäßig. Immer wieder einen Rückruf grundlos in die Spaziergänge mit einbauen und belohnen.


Da Luri kein Futter außerhalb der Wohnung nimmt haben wir viel oder eher ausschließlich mit dem Ball geübt. Er steht total auf Quietschies und so hatte ich immer einen kleinen quietschenden Ball in der Jackentasche der ertönte, wenn Luri zu weit weg war. Prompt kam er angerannt und blieb bei mir – er wollte ja das Quietschie.


Sollte der Rückruf dennoch nicht richtig klappen, muss mehr an der Schleppleine geübt werden, aber auch dafür bietet das Buch passende Tipps.


Natürlich ist es utopisch, dass ein Hund sich immer zu 100% abrufen lässt – Luri hat manchmal auch seine Eigenheit allein weiter zu ziehen. Rückschläge gibt es immer wieder. Daher sollte man stets mit dem Hund üben und sich auf das einmal Erlernte nicht blind verlassen.

FAZIT:
Das Buch ist definitiv ein absolutes Must-have im Ratgeberregal zu Hause. Es gibt nur wenige Bücher, die wirklich auch qualitativ überzeugen und dies ist hier eindeutig der Fall. Kurz, prägnant und übersichtlich - so solls doch sein. Seitenlanges ausgedunsenes Gelaber braucht kein Mensch - Fakten und Tipps zählen. ;)

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